Ich bin an einem dunklen Ort angekommen.
Hier war ich schon einmal.
Ich hatte gehofft, dass es diesmal anders laufen würde. Ich dachte, wenn ich die alten Muster meide, dann wird alles anders. Doch nun stehe ich wieder am Anfang, und ich weiß nicht, wie es weitergehen soll. Die Flucht vor dem Muster hat mich zurückgeführt – genau dorthin, wo ich nicht mehr hinwollte.
Werde ich jemals jemanden so lieben, wie ich ihn geliebt habe?
Habe ich ihn überhaupt geliebt – oder war es nur die Illusion einer Liebe, weil ich wusste, dass ich mich mit ihm nie binden musste?
Er hatte von Anfang an klargemacht, dass er nichts Ernstes wollte. Ich sagte mir, dass ich das auch nicht wollte. Doch tief in mir wusste ich, dass ich mich belog. Ich wollte etwas Festes. Aber nur mit ihm. Nur, weil er mir das nicht geben konnte.
Jetzt sitze ich hier, fühle mich leer, und erkenne, dass ich gerade genau das tue, was er mit mir getan hat. Die Neugierde war größer als der Wunsch, allein zu bleiben.
Ich halte einen Mann hin, der vermutlich alles für mich tun würde.
Und nun, nach einer Nacht mit einem wirklich guten Mann, kann ich ihn nicht mehr wolkenlos ansehen.
Ich weiß, dass ich ihm nicht geben kann, was er sich erhofft. Und doch habe ich nichts gesagt.
Ich muss es tun. Ich muss ihn loslassen, weil ich nicht bereit bin.
Ich kann mir mein Leben nicht vorstellen mit Kindern, einer Ehe und einem Gefühl, das „wunschlos glücklich“ heißt.
Ich dachte, ich hätte meinen Mittelpunkt gefunden. Ich glaubte, gelernt zu haben, allein glücklich zu sein. Doch jetzt soll ich alles aufgeben?
Ich weiß nicht, warum ich keine Beziehung führen kann.
Habe ich als Kind zu wenig Liebe und Zuneigung erfahren?
Oder hat mich das Leben so verletzt, dass ich keine Nähe mehr zulassen kann?
Mein Entschluss ist endgültig.
Solange ich das nicht herausgefunden habe, will ich niemanden verletzen.
Ich möchte nicht mein eigener Ex sein.

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